Prozess Übergang Schule-Beruf

Im Projektzeitraum lag ein Schwerpunkt der Koordinierungsstelle im Bereich des Übergangs von der Schule in den Beruf. Die Bildungskoordinatorin kooperierte in diesem Kontext mit dem Programm „Willkommen bei Freunden – Bündnisse für junge Flüchtlinge“ der Deutschen Kinder- und Jugendstiftung.

Aus dem bereits seit vielen Jahren bestehenden landkreisweiten Integrationsnetzwerks wurden Unterarbeitsgruppen zu verschiedenen Themen gebildet. Ein Expertenkreis analysierte wichtige zukünftige Handlungsfelder sowie die Bedarfe der Akteure, um den Übergang Schule-Beruf bestmöglich stärken.

Die im Folgenden aufgeführten Fortbildungen sind eine gezielte Reaktion auf die Forderungen aus dem Prozess und sollen Haupt- und Ehrenamtliche, die im Bereich Bildung und berufliche Orientierung mit Migranten tätig sind, bestmöglich in ihrer täglichen Arbeit unterstützen.

Fortbildung zur Krisenprävention
Fachtagung zur Arbeit mit Flüchtlingskindern

Die Bildungskoordinatorin für Neuzugewanderte, Manuela Dorsch, organisierte in Kooperation mit dem Programm „Willkommen bei Freunden – Bündnisse für junge Flüchtlinge“ der Deutschen Kinder- und Jugendstiftung eine vierteilige Fortbildungsreihe zum Thema „Krisenprävention, Krisenintervention und Stabilisierung bei Krisen in der Arbeit mit Kindern und Jugendlichen mit Fluchthintergrund“. Der Teilnehmerkreis aus Hauptamtlichen im Bildungs- und Sozialbereich nutzte die Reihe zu einem sachbezogenen Austausch über persönliche Krisen bei Jugendlichen, Deeskalationsstrategien in Konfliktsituationen und kollegiale Fachgespräche.

Mitgewirkt an der Veranstaltung, die im Juli im Beruflichen Schulzentrum Oskar-von-Miller in Schwandorf stattfand, haben Dozenten der Familienwerkstatt e.V. und des EMPOWER-Instituts für soziales Lernen und Gewaltprävention in Regensburg sowie die Coachin Susanne Englisch von Multispektive. Die Fortbildung ist Teil eines im letzten Jahr angestoßenen Prozesses zur Stärkung des Übergangs von der Schule in den Beruf. Basierend auf Erfahrungsberichten von Pädagogen stellte sich heraus, dass im Arbeitsalltag mit jugendlichen Geflüchteten oft persönliche Probleme im Vordergrund stehen, bevor die berufliche Orientierung in Angriff genommen werden kann. Um das Personal in der täglichen Arbeit bestmöglich zu unterstützen, wurde mit der landkreisweiten Fortbildungsreihe auf diesen Sachverhalt reagiert. Um das leibliche Wohl kümmerten sich die Teilnehmerinnen des Arabischen Caterings aus Neunburg vorm Wald. Dieses Projekt sieht eine niederschwellige Mobilisierung geflüchteter Frauen vor, so dass sie schrittweise an den Arbeitsmarkt herangeführt und in ihren Kompetenzen bestärkt werden können. Bei duftendem arabischen Kaffee und leckeren süßen sowie salzigen Gerichten konnten sich die Fortbildungsteilnehmenden vom Können und der Motivation der Frauen überzeugen.

Interkulturelle Kommunikation und Leichte Sprache

Zur Unterstützung des pädagogischen Personals in Kindertagesstätten sowie der kommunalen Verwaltung im täglichen Umgang mit Migrant*innen organisierte die Bildungskoordinatorin in Zusammenarbeit mit dem Bürgermeister der Stadt Pfreimd, Herrn Richard Tischler, sowie dem Programm „Willkommen bei Freunden – Bündnisse für junge Flüchtlinge“ der Deutschen Kinder- und Jugendstiftung zwei Workshops:

Am 10. Juli 2018 referierte Heike Abt vom Institut für Kooperationsmanagement in Regensburg im Kindergarten St. Martin in Pfreimd zu den Grundlagen der interkulturellen Kommunikation. Durch Sensibilisierung für die eigene (kulturelle) Sichtweise und erhöhtes Verständnis für das Verhalten von Menschen aus anderen Kulturräumen können Konflikte im täglichen Umgang miteinander vermieden werden. Mitgebrachte Beispiele aus dem Arbeitsalltag konnten ebenfalls besprochen werden.

Am 27. September 2018 stand Herr Sebastian Müller, von sag’s einfach – Büro für Leichte Sprache in Regensburg in einem zweistündigen Workshop im Kindergarten St. Martin in Pfreimd zum Austausch zur Verfügung. Thematisiert wurden die Regeln der Leichten und Einfachen Sprache sowie der genaue Unterschied zwischen den beiden Varianten. An Beispielen aus der Praxis, wie etwa Formblätter der Kommunalverwaltung, wurden die Inhalte veranschaulicht, so dass durch die Anwendung einiger Grundsätze die Verständigung, auch mit Menschen mit geringen Deutschkenntnissen, ermöglicht bzw. vereinfacht wird.