MINT in Kitas

MINT in Kitas

MINT in der Kinderpflege – Kita-Personal informiert

Am 13.12.2022 fand eine Informationsveranstaltung für Kinderpflegerinnen und Kinderpfleger aus dem ganzen Landkreis in der Berufsfachschule Oberviechtach statt. Referentin Renate Pielmeier informierte die Teilnehmenden anschaulich über Möglichkeiten und Methoden, um Kinder schon in jungen Jahren für MINT begeistern zu können und Neugierde zu wecken. Besonders erfreulich: Auch die 11. Klasse Kinderpflege der Berufsfachschule Oberviechtach nahm teil.

Das Personal in den Kitas spielt bei der Förderung und Prägung junger Menschen eine entscheidende Rolle. Die Zeit, die die Kinder in den Einrichtungen verbringen werden immer länger und die pädagogischen Ansprüche an die Förderung haben über die vergangenen Jahre erheblich zugenommen. Daher bietet die Kita das perfekte Umfeld, um bereits Kinder ab 3 Jahren mit der spannenden MINT-Welt in Berührung zu bringen. Die Methoden sind dabei schier unendlich. Im Rahmen der Informationsveranstaltung bekamen die Teilnehmenden Input zu Methoden, Spielmöglichkeiten und Hintergrundwissen. Das Personal in den Kitas ist in erster Linie pädagogisches Fachpersonal. Daher ging es bei der Veranstaltung auch darum, den Kinderpflegerinnen und Kinderpflegern die Angst vor dem vermeintlich komplizierten Thema MINT zu nehmen. Nach der Veranstaltung hatten die Teilnehmenden die Sicherheit, dass man auch ohne Expertenwissen viele interessante und lehrreiche Dinge mit den Kindern machen kann.

Besonders erfreulich: Die Berufsfachschule hat nicht nur die Räumlichkeiten zur Verfügung gestellt, sondern auch die Chance genutzt und die Schülerinnen und Schüler der Abschlussklasse teilnehmen lassen. Auf diese Weise konnten die jungen Leute bereits am Anfang ihres Berufslebens wichtigen Input für ihre Arbeit mit den Kindern mitnehmen. Die Ausbildung sieht neben den Einheiten an der Schule auch den Einsatz an einer Praktikumsstelle vor. Auf diese Weise können auch die Auszubildenden die neu gewonnenen Kenntnisse direkt in ihre praktische Arbeit einfließen lassen.

Bildquelle: Lernende Region Schwandorf e. V.

Erste Ergebnisse zur Umfrage „MINT in Kitas“

Im Januar 2020 hat das MINT-Management eine Befragung zum Thema MINT in Kitas bei den Einrichtungen des Landkreises durchgeführt. Von den 92 Einrichtungen des Landkreises haben sich 47 an der Umfrage beteiligt. Damit ergibt sich eine mehr als erfreuliche Rücklaufquote von 58,7%.

Die Umfrage erfragte unter anderem die Ausgangslage in den Kitas, wie Anzahl und Alter der Kinder, behandelte Themenbereiche und Projekte, Kooperationspartner sowie Herausforderungen und Schwierigkeiten. Beleuchtet wurde außerdem auch die Einstellung von Pädagogen und Eltern zu den Themen MINT und digitale Bildung in der Frühkindheit.

Folgende Ergebnisse lassen sich nach einer ersten Analyse feststellen:

    • Projekte: Die Kitas bieten bereits sehr viel zu diesem Thema an, vieles dabei sogar ohne Bewusstsein darüber, dass es sich dabei um MINT-Bildung handelt. Die meisten Angebote gibt es für Vorschulkinder. Mathematik und Natur spielen eine wesentliche Rolle, Technik und Informatik spielen eher eine nachrangige Rolle. Vor allem Informatik wird eher vernachlässigt.
    • Projektkooperationen: Partnerschaften in Projekten finden statt, am häufigsten wurden Förster, Imker, der Naturpark Oberpfälzer Wald oder andere genannt. Eine Zusammenarbeit mit Unternehmen oder Schulen kommt weit weniger oft vor, Projekte zwischen mehreren Kitas sind nicht genannt worden.
    • Weiterbildung und Fachpersonal: Etwa die Hälfte der Kitas gab an, über Beschäftigte mit einer speziellen MINT-Weiterbildung zu verfügen. Allerdings gibt es keinen spezifischen Zusammenhang zwischen ausgebildetem Personal und der Anzahl an durchgeführten Projekten.
    • Bedeutung von MINT und digitaler Bildung: Generell wird es als wichtig eingestuft, Kinder bereits in diesem Alter mit MINT in Kontakt zu bringen. Allerdings ist eine Differenzierung zwischen MINT und digitaler Bildung zu erkennen, d.h. MINT soll gefördert werden, digitale Bildung soll dabei aber eher eine zurückhaltende Rolle spielen.
    • Eltern: Eltern werden bei Projekten zwar informiert, allerdings nur sehr selten aktiv eingebunden. Generell schätzen die Einrichtungen die Eltern so ein, dass ihnen MINT-Förderung wichtig ist, allerdings auch hier unter der Prämisse, dass digitale Bildung eher skeptisch gesehen wird.
    • Ausstattung: Zur Förderung der digitalen Bildung sind viele Kitas nicht mit entsprechenden Geräten ausgestattet oder nutzen diese nicht im erzieherischen Alltag.
    • Herausforderungen und Wünsche: Viele Kitas wünschen sich Unterstützung in der MINT-Bildung. Eine wesentliche Rolle spielen dabei lokale Weiterbildungsangebote oder Informationen über Best-Practice-Beispiele.

Die Ergebnisse der Umfrage sollen Grundlage für die Erarbeitung geeigneter Maßnahmen sein, um die Einrichtungen besser zu unterstützen und so die MINT-Bildung für die jüngsten in der Gesellschaft zu verbessern. In diesen Prozess sollen mehrere Akteure beteiligt werden.